Die „Glorreichen 7“ – also Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Nvidia, Meta und Tesla – waren lange die unangefochtenen Stars an der Börse. Doch in den letzten Wochen haben die Kurse dieser Tech-Giganten deutlich nachgegeben. Anleger fragen sich nun: Ist das nur eine Korrektur oder der Beginn eines größeren Abwärtstrends? Und viel wichtiger: Wo investieren die Profis jetzt?
Warum fallen die „Glorreichen 7“?
Mehrere Faktoren haben den Kursrückgang der großen Tech-Unternehmen ausgelöst:
- Zinsängste: Die US-Notenbank Fed hat angedeutet, dass Zinssenkungen möglicherweise später kommen als erwartet. Höhere Zinsen belasten wachstumsstarke Technologieunternehmen besonders.
- Überbewertung: Viele der „Glorreichen 7“ haben in den letzten Jahren extreme Kursgewinne verzeichnet. Einige Experten sehen nun eine überfällige Korrektur.
- Regulierung und Kartellrecht: Die US-Regierung geht verstärkt gegen Monopole im Tech-Sektor vor. Besonders Apple, Google und Amazon stehen unter regulatorischem Druck.
- Abkühlung im KI-Hype? Nvidia und Co. profitierten massiv vom Boom der Künstlichen Intelligenz. Doch einige Analysten warnen, dass das Wachstum in diesem Sektor bereits eingepreist sein könnte.
Wohin fließt das Kapital?
Während viele Privatanleger unsicher sind, nutzen institutionelle Investoren die Marktsituation, um ihre Portfolios neu auszurichten. In welche Tech-Aktien steigen die Profis jetzt ein?
1️⃣ Chip-Zulieferer statt Nvidia
Die Nachfrage nach Hochleistungschips für KI bleibt zwar hoch, doch statt direkt in Nvidia setzen smarte Investoren auf Zulieferer und Halbleiter-Spezialisten wie ASML, TSMC oder Applied Materials. Diese Unternehmen profitieren vom wachsenden Chip-Bedarf, ohne die extreme Bewertung von Nvidia.
2️⃣ Cybersecurity als Wachstumsmarkt
Mit steigenden Cyber-Bedrohungen rückt der IT-Sicherheitssektor stärker in den Fokus. Unternehmen wie CrowdStrike, Palo Alto Networks und Zscaler gewinnen an Bedeutung, da Unternehmen und Regierungen Milliarden in ihre digitale Verteidigung investieren.
3️⃣ Cloud-Unternehmen mit realen Gewinnen
Während viele Cloud-Startups hohe Verluste schreiben, setzen institutionelle Anleger auf profitablere Player wie Oracle, ServiceNow oder Snowflake. Diese Unternehmen wachsen weiterhin stark, profitieren von Unternehmensdigitalisierung und haben bereits nachhaltige Geschäftsmodelle.
4️⃣ Robotik und Automatisierung
Der Arbeitskräftemangel und die steigenden Produktionskosten treiben den Markt für Automatisierungslösungen an. Firmen wie ABB, Rockwell Automation oder Intuitive Surgical stehen auf den Kauflisten der Profis.
5️⃣ Europäische Tech-Werte als Alternative?
Während US-Techs abrutschen, gewinnen europäische Technologiewerte an Attraktivität. Besonders SAP, ASML oder Adyen werden als stabile Investments mit weniger spekulativer Überhitzung gesehen.
Fazit: Zeit für eine Neuausrichtung?
Der Rückgang der „Glorreichen 7“ könnte für viele Anleger ein Weckruf sein. Während einige auf eine Erholung hoffen, haben smarte Investoren längst begonnen, in zukunftsträchtigere und weniger überbewertete Tech-Aktien umzuschichten. Ob sich dieser Trend fortsetzt oder ob die Big Techs ein Comeback feiern, bleibt abzuwarten – aber eines ist klar: Die Zeit des blinden Investierens in die großen Namen scheint vorbei zu sein.
(keine Handelsempfehlung)
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