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Boom der Wasserkessel: Wie Power-to-Heat die Energiewende vorantreibt



Die Energiewende stellt Deutschland vor eine Herausforderung: Was tun mit überschüssigem Wind- und Solarstrom? Eine innovative Lösung sind Power-to-Heat-Anlagen, die Strom in Wärme umwandeln – eine Technologie, die immer mehr Stadtwerke nutzen. Warum dieses Verfahren ein Modell für die Zukunft sein kann.

Warum Power-to-Heat?

Immer wieder müssen Netzbetreiber Windkraftanlagen abschalten, weil das Stromnetz überlastet ist. Diese sogenannte Abregelung ist nicht nur ineffizient, sondern auch wirtschaftlich ein Problem. Power-to-Heat bietet eine Alternative: Statt Windstrom ungenutzt zu lassen, wird er in Wärme umgewandelt und für Fernwärme oder industrielle Prozesse genutzt.

Beispiel Neubrandenburg: In der Stadt mit 65.000 Einwohnern läuft seit einem Jahr eine Power-to-Heat-Anlage. Bei starkem Wind erhält das Kraftwerk eine Meldung vom Netzbetreiber 50Hertz, wann überschüssiger Strom eingespeist wird. Dann startet die Anlage, erzeugt Wärme und reduziert gleichzeitig den Einsatz fossiler Brennstoffe. Das spart Gas und senkt CO₂-Emissionen.

Wie funktioniert Power-to-Heat?

  • Überschüssiger Strom wird an Heizstäbe oder Elektrodenkessel geleitet.

  • Die elektrische Energie erhitzt Wasser, das dann ins Fernwärmenetz eingespeist wird.

  • Gas- und Dampfkraftwerke können entsprechend heruntergefahren werden.

Vorteile:
Schnelle Umsetzung: Power-to-Heat-Anlagen lassen sich in bestehende Kraftwerke integrieren.
Kosteneffizient: Geringe Investitionskosten im Vergleich zu anderen Speichermethoden.
Nachhaltig: Reduzierung des fossilen Energieeinsatzes und Nutzung erneuerbarer Energien.

Wo wird die Technologie bereits genutzt?

Immer mehr Stadtwerke setzen auf Power-to-Heat:

  • Hamburg-Wedel betreibt eine große Wind-zu-Wärme-Anlage.

  • Leipzig nutzt überschüssigen Strom für das Fernwärmenetz.

  • Berlin plant den Ausbau von Elektrodenkesseln zur Reduzierung der Kohlenutzung.

Welche Rolle spielt Power-to-Heat für die Energiewende?

Mit dem zunehmenden Ausbau erneuerbarer Energien wird die Flexibilisierung des Energiesystems immer wichtiger. Power-to-Heat kann Schwankungen im Stromnetz ausgleichen, fossile Energien ersetzen und die Wärmewende beschleunigen. Experten sehen in der Technologie eine Schlüsselrolle für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung.

Fazit: Ein Modell für die Zukunft

Power-to-Heat ist eine effiziente und umweltfreundliche Lösung, um erneuerbare Energien besser zu nutzen. Statt Windstrom abzuregeln, wird er in nutzbare Wärme umgewandelt – ein wichtiger Schritt für eine klimaneutrale Energieversorgung.

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