Während Donald Trump die transatlantischen Beziehungen mit scharfer Rhetorik belastet, gibt sich China unter Xi Jinping als besonnene Alternative. Doch könnte Europa aus Frustration tatsächlich enger an Peking rücken? Die Sinologin Janka Oertel warnt laut Medienberichten vor diesem Irrglauben – und erklärt, warum Europa jetzt eine eigene Strategie braucht.
Trump verprellt Verbündete – und China profitiert
Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus setzt Donald Trump wieder auf einen konfrontativen Kurs gegenüber Europa. Handelszölle, Drohungen gegen die NATO und eine „America First“-Politik sorgen für Verunsicherung. Gleichzeitig positioniert sich China als stabiler und pragmatischer Partner – zumindest oberflächlich.
Janka Oertel warnt jedoch: „Zu glauben, dass China für unsere Rechte einstehen wird, ist irre.“ Peking verfolge eigene geopolitische Ziele, die nicht mit den europäischen Werten vereinbar seien. Während die USA Druck ausüben, nutzt China die Situation geschickt aus.
Pekings Strategie: Mit Verständnis punkten
Diplomatische Charmeoffensive: China gibt sich verständnisvoll und betont Stabilität.
Wirtschaftliche Anreize: Investitionen und Handelsabkommen sollen Europa binden.
Geopolitische Zurückhaltung: Während die USA mit Sanktionen und Militärpolitik provozieren, präsentiert sich China als ruhiger Akteur.
Doch dieser Kurs ist laut Oertel trügerisch: „Peking kann sich gerade zurücklehnen und abwarten, während der Westen sich spaltet.“
Welche Strategie braucht Europa?
Die Sinologin fordert eine eigenständige europäische Außenpolitik, die weder blind den USA folgt noch in Chinas Einflussbereich gerät:
Geopolitische Eigenständigkeit entwickeln statt zwischen Washington und Peking zu schwanken.
Technologische Abhängigkeiten reduzieren, insbesondere im Bereich der Halbleiter- und Batterietechnologie.
Einheitliche Position in der EU – um nicht als schwacher Verhandlungspartner dazustehen.
Fazit: Europa darf sich nicht von China einlullen lassen
Während Trump den Ton verschärft, versucht China, sich als Alternative zu präsentieren. Doch Europa sollte sich keiner Illusion hingeben: Peking verfolgt eigene Interessen, die nicht mit westlichen Demokratien vereinbar sind. Eine unabhängige Strategie ist jetzt wichtiger denn je.
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