Der Softwarekonzern SAP hat ein neues System zur Mitarbeiterbewertung eingeführt, das neben der reinen Arbeitsleistung auch das Verhalten der Beschäftigten berücksichtigt. Diese sogenannten "Kopfnoten" sollen Aspekte wie Teamfähigkeit, Kommunikationsverhalten und soziale Kompetenz erfassen. Zudem gibt es Änderungen in den Homeoffice-Regelungen, die mehr Präsenz am Arbeitsplatz vorschreiben.
Neues Bewertungssystem bei SAP
Bislang lag der Fokus bei SAP – wie in den meisten Unternehmen – primär auf der fachlichen Leistung der Mitarbeiter. Mit dem neuen Bewertungssystem sollen nun auch Soft Skills und soziale Interaktion stärker in den Vordergrund rücken. Führungskräfte sind künftig dazu verpflichtet, ihre Mitarbeiter anhand folgender Kriterien zu bewerten:
Teamfähigkeit: Wie gut integriert sich ein Mitarbeiter ins Team?
Kommunikation: Wie effektiv und wertschätzend ist die interne und externe Kommunikation?
Arbeitsmoral und Engagement: Zeigt der Mitarbeiter Eigeninitiative und Einsatzbereitschaft?
Konfliktmanagement: Wie geht ein Mitarbeiter mit Spannungen und Herausforderungen um?
SAP betont, dass diese Änderungen keine Bestrafung, sondern eine Förderung der Unternehmenskultur darstellen sollen. Ziel sei es, eine bessere Zusammenarbeit zu schaffen und die Unternehmenskultur langfristig zu stärken.
Kritik an den neuen Kopfnoten
Während SAP das neue System als moderne Maßnahme zur Mitarbeiterentwicklung beschreibt, gibt es auch kritische Stimmen. Gewerkschaften und Arbeitnehmervertreter befürchten, dass die neuen Bewertungskriterien zu subjektiven Einschätzungen führen könnten. Besonders in Bezug auf individuelle Persönlichkeiten oder kulturelle Unterschiede könnte eine Beurteilung schwierig werden.
Änderungen in den Homeoffice-Regelungen
Parallel zur Einführung der Kopfnoten hat SAP auch neue Regeln für das Homeoffice verabschiedet. Während in den vergangenen Jahren flexibles Arbeiten stark gefördert wurde, gibt es nun eine Rückkehr zu mehr Büropräsenz. Die neuen Regelungen sehen vor, dass:
Mitarbeiter mindestens drei Tage pro Woche im Büro anwesend sein müssen.
Homeoffice-Tage nur noch mit Zustimmung der Führungskraft möglich sind.
Bestimmte Teams oder Abteilungen Sonderregelungen erhalten können.
Die Begründung von SAP: Produktivität und Teamdynamik würden von der physischen Präsenz profitieren. Gleichzeitig wolle man hybride Arbeitsmodelle beibehalten, um den Mitarbeitern weiterhin Flexibilität zu ermöglichen.
Fazit: Mehr Kontrolle oder bessere Zusammenarbeit?
Mit den neuen Kopfnoten und den verschärften Homeoffice-Regeln verfolgt SAP das Ziel, Zusammenarbeit und Unternehmenskultur zu stärken. Während das Unternehmen betont, dass die Änderungen auf eine positive Weiterentwicklung abzielen, gibt es innerhalb der Belegschaft gemischte Reaktionen. Ob sich das System langfristig bewährt, bleibt abzuwarten.
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