In einer Zeit, in der Staaten Hunderte von Milliarden in militärische Aufrüstung investieren und der Klimawandel die größte Herausforderung der Menschheit darstellt, fragt Richard David Precht: „Kann das wirklich im Interesse von irgendwem sein?“ Sein vielbeachtetes Interview mit dem Spiegel wirbelt Staub auf – wie so oft, wenn der Philosoph mit seiner unverwechselbaren Mischung aus Empörung und Nachdenklichkeit das politische Tagesgeschehen kommentiert. Doch jenseits des gewohnten Schwarz-Weiß zwischen Fanbase und Kritik lohnt es sich, seine Thesen ernsthaft zu betrachten – und ebenso ernsthaft zu hinterfragen. Rüstungsausgaben und das ökonomische Paradox Precht kritisiert die aktuellen Aufrüstungsprogramme scharf – nicht nur moralisch, sondern auch wirtschaftlich. Rüstung sei eine volkswirtschaftliche Sackgasse: „Man stellt etwas her, mit dem nichts mehr hergestellt werden kann.“ Die gigantischen Summen, die in Waffen fließen, fehlen an anderer Stelle – etwa für Innovation, Klima...