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Precht, Panzer und Prinzipien – Zwischen Pazifismus und Polarisierung

In einer Zeit, in der Staaten Hunderte von Milliarden in militärische Aufrüstung investieren und der Klimawandel die größte Herausforderung der Menschheit darstellt, fragt Richard David Precht: „Kann das wirklich im Interesse von irgendwem sein?“ Sein vielbeachtetes Interview mit dem Spiegel wirbelt Staub auf – wie so oft, wenn der Philosoph mit seiner unverwechselbaren Mischung aus Empörung und Nachdenklichkeit das politische Tagesgeschehen kommentiert. Doch jenseits des gewohnten Schwarz-Weiß zwischen Fanbase und Kritik lohnt es sich, seine Thesen ernsthaft zu betrachten – und ebenso ernsthaft zu hinterfragen. Rüstungsausgaben und das ökonomische Paradox Precht kritisiert die aktuellen Aufrüstungsprogramme scharf – nicht nur moralisch, sondern auch wirtschaftlich. Rüstung sei eine volkswirtschaftliche Sackgasse: „Man stellt etwas her, mit dem nichts mehr hergestellt werden kann.“ Die gigantischen Summen, die in Waffen fließen, fehlen an anderer Stelle – etwa für Innovation, Klima...

Chinas wirtschaftliche Hoffnung verpufft – US-Zölle stoppen Aufschwung im Keim

Gerade als sich Chinas Wirtschaft zu erholen schien, folgt der Rückschlag: Neue US-Zölle treffen Exporte und Konsum gleichermaßen. Für Peking bleiben nur zwei Wege – und beide sind schmerzhaft. Was noch vor wenigen Wochen als vorsichtiger Hoffnungsschimmer galt, ist binnen Tagen in Ernüchterung umgeschlagen. Die Euphorie um das aufstrebende KI-Start-up Deepseek, das mit technologischem Innovationsgeist und staatlicher Unterstützung ein Symbol für Chinas neuen Wachstumskurs war, wurde durch eine harte Kehrtwende in den Handelsbeziehungen zu den USA zunichtegemacht. Der sogenannte „Deepseek-Effekt“ – eine kurzfristige Belebung der Börsen und Konsumlaune – wurde durch neue Sonderzölle der US-Regierung faktisch ausgelöscht. Trumps Zollschraube trifft Chinas Schwachstellen – Exporte und Konsum im Doppelschock Die von Präsident Trump wieder eingeführten und teilweise verschärften Sonderzölle treffen China an den empfindlichsten Stellen seiner Wirtschaft: den Exportsektor , der noch imm...

Trump setzt Zölle aus – Märkte feiern, Analysten warnen

Mit einem spektakulären Schritt hat Donald Trump die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt: Die USA setzen einen Großteil ihrer Strafzölle aus – mit sofortiger Wirkung. An der Wall Street sorgt das für Euphorie, doch Ökonomen bleiben skeptisch. Ist das die Trendwende oder nur eine Atempause im Handelskonflikt? Am Mittwochabend kam die Wende – und sie kam schneller, als selbst optimistische Beobachter erwartet hatten. In einer unerwarteten Erklärung kündigte US-Präsident Donald Trump an, die meisten Zölle auf Importe aus Europa, Mexiko, Kanada, Südkorea und weiteren Partnerländern auszusetzen . Nur China bleibt zunächst von dieser Ausnahme unberührt. Die Entscheidung sorgte für ein regelrechtes Kursfeuerwerk an den Börsen – der Dow Jones verzeichnete den drittbesten Handelstag seit dem Zweiten Weltkrieg. Trump reagiert – auf Druck aus der Wirtschaft Was als wirtschaftspolitische Einsicht erscheint, dürfte in Wahrheit dem massiven Druck aus der Wall Street und der Industrie geschuldet se...

Powells Zwickmühle: Soll die Fed die Wirtschaft schützen – oder die Inflation eindämmen?

Inmitten neuer Zollwellen und wachsender geopolitischer Spannungen steht Jerome Powell vor einer der komplexesten Entscheidungen seiner Amtszeit als Fed-Chef. Der Druck steigt – aus Politik, Märkten und Gesellschaft. Die USA steuern auf einen wirtschaftspolitischen Konflikt zu, der weit über klassische Zentralbankfragen hinausgeht. Grund ist eine neue Welle von Importzöllen, die unter Präsident Biden als Antwort auf chinesische Industriepolitik und zur Stärkung der heimischen Produktion eingeführt wurden – und potenziell weiter ausgeweitet werden könnten. Für Jerome Powell, Chef der US-Notenbank Federal Reserve, entsteht daraus ein heikler Zielkonflikt: Soll er die Wirtschaft vor Abschwung schützen – oder die Inflation bekämpfen, die durch höhere Importpreise weiter angeheizt wird? Zölle als politisches Mittel – mit wirtschaftlichem Preis Seit Anfang des Jahres erhebt die US-Regierung erneut höhere Zölle auf Elektroautos, Solarzellen und Halbleiter aus China. Weitere Produkte könnt...

Argentinien kämpft mit der Realität: Sinkende Armutsquote, fallende Zustimmung für Präsident Milei

Trotz eines Rückgangs der Armut verliert Argentiniens Präsident Javier Milei an Rückhalt. Der wirtschaftsliberale Kurs bringt kurzfristige Erfolge – doch die Bevölkerung leidet unter drastischen Sparmaßnahmen. Argentinien verzeichnet einen Rückgang der Armutsquote – ein positives Signal aus einem Land, das lange Zeit unter chronischer Wirtschaftskrise, Hyperinflation und Sozialkrisen litt. Doch für Präsident Javier Milei bedeutet diese Entwicklung kein politisches Aufatmen. Im Gegenteil: Die Zustimmung zu seiner Regierung schwindet. Die Gründe dafür liegen in der sozialen Realität hinter den Zahlen – und in Mileis kompromissloser Agenda. Statistischer Fortschritt – soziale Frustration Laut dem argentinischen Statistikamt ist die Armutsquote im ersten Quartal 2025 auf 35,6 Prozent gesunken – das entspricht einem Rückgang von knapp fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. In einem Land mit rund 46 Millionen Einwohnern bedeutet das: Hunderttausende Menschen gelten forma...

Infineon expandiert in den USA – Milliardenübernahme soll Autogeschäft revolutionieren

  Mit dem Kauf einer wichtigen Sparte von Marvell setzt Infineon ein starkes Zeichen: Die Münchner investieren gezielt in die Zukunft der Mobilität – und sichern sich Zugang zu Schlüsseltechnologien im Automobilbereich. Deutschlands führender Chiphersteller Infineon greift tief in die Tasche: Für mehrere Milliarden Euro übernimmt das Unternehmen eine strategisch wichtige Sparte des US-Konzerns Marvell. Mit diesem Schritt stärkt Infineon seine Position auf dem amerikanischen Markt und verschafft sich einen entscheidenden Vorsprung im Rennen um die technologische Dominanz bei Chips für das „Auto der Zukunft“. Milliardendeal für Mobilitätstechnologie – Infineons Vision für die nächste Fahrzeuggeneration Die übernommene Marvell-Sparte spezialisiert sich auf sogenannte High-Speed-Connectivity-Chips , die vor allem in vernetzten Fahrzeugen, autonomer Fahrtechnik und softwaredefinierten Fahrzeugarchitekturen zum Einsatz kommen. Diese Komponenten ermöglichen blitzschnelle Datenübertrag...

Trumps Handelskrieg eskaliert – Droht eine weltweite Rezession?

  Donald Trump treibt seine Zollpolitik auf die Spitze – mit weitreichenden Folgen für Wirtschaft und Märkte. Die Hoffnung auf Entspannung bleibt vage. Die jüngste Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und ihren wichtigsten Handelspartnern hat Anleger wie Unternehmen gleichermaßen aufgeschreckt. Donald Trump bleibt seiner Linie treu: Mehr Zölle, mehr Drohgebärden, mehr Ungewissheit. Zwar gibt es erste Signale für neue Gespräche, doch der Ton bleibt konfrontativ – und die Risiken für die Weltwirtschaft nehmen dramatisch zu. „Zölle bringen Milliarden“ – Trumps riskantes Mantra Der US-Präsident sieht sich als Durchsetzer einer neuen wirtschaftlichen Ordnung. Für ihn ist der Handelskrieg kein notwendiges Übel, sondern ein Prestigeprojekt. Schon mehrfach sprach Trump davon, dass Handelskonflikte „leicht zu gewinnen“ seien – ein Satz, der mittlerweile wie ein gefährliches Understatement klingt. Mit der Verhängung neuer Strafzölle auf Importe aus China, der EU und Mexiko setzt e...