Im deutschen Tesla-Werk in Grünheide brodelt es: Der US-Autobauer von Elon Musk soll kranken Mitarbeitern den Lohn vorenthalten und deren ärztliche Atteste anzweifeln. Ein ungewöhnlich hoher Krankenstand hat offenbar zu drastischen Maßnahmen des Unternehmens geführt.
Was ist passiert?
Laut internen Berichten hat Tesla begonnen, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall systematisch zu verzögern oder ganz einzubehalten. Betroffene Mitarbeiter berichten von folgenden Vorfällen:
Ärztliche Atteste werden nicht akzeptiert oder in Frage gestellt.
Beschäftigte werden unter Druck gesetzt, ihre Ärzte von der Schweigepflicht zu entbinden.
Mitarbeiter erhalten trotz nachgewiesener Krankheit keine Lohnfortzahlung.
Warum gibt es so viele Krankmeldungen?
Das Werk in Grünheide ist bekannt für seinen hohen Arbeitsdruck. Schichtarbeit, hohe Produktionsziele und physische Belastung sorgen für eine steigende Zahl von Krankmeldungen. Insider berichten von überdurchschnittlich vielen Erkrankungen, insbesondere durch:
Muskel- und Gelenkbeschwerden wegen hoher körperlicher Belastung.
Psychische Erschöpfung durch die hohen Anforderungen.
Arbeitsunfälle, die die Sicherheit im Werk infrage stellen.
Wie reagiert Tesla?
Der Konzern bestreitet, systematisch Löhne einzubehalten, betont aber, dass „bei auffällig hohen Krankenständen genau hingeschaut wird“. Das Unternehmen begründet das Vorgehen mit Betrugsprävention und verweist darauf, dass der Krankenstand über dem Branchendurchschnitt liege.
Kritik von Gewerkschaften und Politik
IG Metall und Arbeitnehmervertreter kritisieren Teslas Umgang mit kranken Mitarbeitern scharf. Es gebe klare gesetzliche Regelungen zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, an die sich auch Tesla halten müsse. Zudem sei das Drängen auf eine Schweigepflichtsentbindung unzulässig und stelle einen Eingriff in die Privatsphäre der Beschäftigten dar.
Auch Arbeitsrechtler warnen: „Tesla bewegt sich hier in einer Grauzone. Das Zurückhalten von Gehältern könnte rechtliche Konsequenzen haben.“
Fazit: Eskalation oder Einlenken?
Während Tesla weiterhin auf eine Reduzierung der hohen Krankenstände pocht, wächst der Widerstand unter den Mitarbeitern. Sollte das Unternehmen seine Praxis nicht ändern, könnten rechtliche Schritte und stärkere gewerkschaftliche Aktivitäten folgen. Die Debatte um Arbeitsbedingungen in der Gigafactory Grünheide dürfte damit noch lange nicht vorbei sein.
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